Frühjahrsausstellung "Münster-Ei-fel" - "NIE WIEDER IST JETZT"
„NIE WIEDER IST JETZT“
Abgebildet sind Widerstandskämpferinnen und Opfer des Nationalsozialismus. Zu lesen sind neben den Porträts auch Auszüge aus Abschiedsbriefen sowie Passagen aus „Ein Deutsches Flugblatt“. Gaby Kutz will mit ihrer Arbeit an die jungen Frauen erinnern, die trotz der großen Lebensgefahr Widerstand gegen das Nazi-Regime leisteten – und darin und deswegen auch umkamen.
Die abgebildeten Frauen haben in folgenden Gruppierungen, die Widerstand gegen das Nazi Regime leisteten, mitgearbeitet:
Die “Weiße Rose” wurde 1942 von Studenten in München gegründet. Sie verteilten Flugblätter, welche zum passiven Widerstand anregen sollten. Die meisten Mitglieder wurden in ihren 20ern getötet.
Der “Solf-Kreis” war eine Widerstandsgruppe der deutschen Elite, welche nicht nur ein Treffpunkt für Kritiker des Nationalsozialismus war, sondern auch Pläne für einen Umsturz machten. Die meisten Mitglieder wurden jedoch 1944 gefangen genommen und umgebracht. Erst im letzten Jahrzehnt bekam der Solf-Kreis die Anerkennung, die er verdient.
Die “Rote Kapelle” mit ihren etwa 400 Mitgliedern halfen Juden und anderen Opfern des Nationalsozialismus zur Flucht und übermittelten den Alliierten Informationen. 1942 wurde die Gruppierung entdeckt und viele Mitglieder verhaftet und gefoltert.
„Es gibt nur eine Sache, die ich bedauere: dass ich nicht mehr Kinder retten konnte.“
Irene Sendler, die polnische Sozialarbeiterin, rettete während des Zweiten Weltkrieges mehr als 2.500 Kindern das Leben, beispielsweise im Warschauer Ghetto. Sie wurde 1943 festgenommen, gefoltert und überlebte trotzdem. Auch nach dem Krieg setzte sie sich für die vielen geretteten Kinder ein. Sie zog sich nach dem Krieg zurück und starb 2008 in Polen.
„Wir müssen handeln, weil wir nicht anders können.“
Maria von Maltzan nutzte ihren Adelstitel nicht nur um Menschen zu verstecken, sondern versorgte auch unzählige Juden mit gefälschten Papieren, um ihr Leben zu retten. Sie war eng verbunden mit anderen WiderstandskämpferInnen, unter anderem den Scholl Geschwistern. Auch sie wurde festgenommen und gefoltert, überlebte jedoch den Krieg und starb in den 1990ern.
„Es gibt nichts, was so schlimm ist wie die Gleichgültigkeit.“
Johanna Solf war eine führende Rolle in der Solf Gruppe. Sie ging das Risiko ein und sammelte Informationen über das Nazi Regime und übergab diese an die Alliierten, um die Krieg zu stoppen. Trotz ständiger Beobachtung wurde sie nach ihrer Verhaftung 1944 freigelassen und zog sich nach dem Krieg vollends zurück. 1978 starb Johanna Solf.

„Ich habe keine Angst vor dem Tod, aber ich hätte so gerne mein Kind aufwachsen sehen.”
Hilde Coppi, war ein Mitglied der Roten Kapelle, zusammen mit ihrem Mann, Hans Coppi, gab sie Informationen an die Alliierten weiter. Beide wurden 1943 verhaftet, ihr Mann wurde hingerichtet. Die schwangere Hilde Coppi wurde nach der Geburt ihres Sohnes hingerichtet. Der Sohn Jürgen Coppi überlebte.
„Wie wunderbar es ist, dass niemand eine Minute warten muss, um mit der Verbesserung der Welt zu beginnen.“
Anne Frank wurde 1929 geboren und floh 1933 vor den Nazis. 1942 begann sie ihr Tagebuch im Versteck in Amsterdam. 1944 wurde die Familie verraten und nach Auschwitz und Bergen-Belsen deportiert. Anne starb mit 15 Jahren an Typhus in KZ-Haft. Ihr Vater veröffentlichte das Tagebuch, um ihr Erbe zu bewahren
„So ein herrlicher, sonniger Tag, und ich muss gehen. Aber was liegt an unserem Leben, wenn wir es schaffen, viele Menschen aufzurütteln und wachzurütteln?“
Sophie Scholl war ein prägendes Mitglied der Weißen Rose, doch wurde 1943 verhaftet und hingerichtet.
“Ich bereue nichts.”
Liselotte Herrman war die erste ermordete Widerstandskämpferin. Die deutsche Kommunistin und Aktivistin war Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und der “Roten Kapelle”. Vor allem teilte sie sensible Informationen über das Nazi-Regime mit Anhängern der Gruppe in der Schweiz. 1935 wurde sie verhaftet und 1938 ermordet.
Gertrud Baumgartner, die 19-Jährige übermittelte durch Briefe sensible Informationen des Nazi-Regimes an den britischen Geheimdienst. 1943 wurde die 22-Jährige ermordet.
„Leben will ich, ganz und stark und groß!“
Cato Bontjes von Beek, war Mitglied der Roten Kapelle und teilte Flugblätter sowie Schriften. 1942 wurde die 23-Jährige von der Gestapo festgenommen und 1943 ermordet.
„Ich habe nicht um mein Leben gefleht.“
Lina Berkowitz war auch Teil der Roten Kapelle und verbreitete Flugblätter mit Kritik an Hitler. Sie wurde verhaftet, als sie schwanger war und 1943 ermordet wurde. Ihre Tochter starb wenige Monate später.