Stefan Lieser, Auszüge der Presse von März 2018 zur Ausstellung Saftey Zones: In or Outside im Kulturbahnhof Nettersheim

Technik und Liebe zum Detail lässt furios in Licht- und Schattenwechsel impressionistische gemalte Bilder entstehen, manchmal sogar ein ganzes Szenengeflecht, zusammengebunden durch das Sujet. So in  Kutz` großformatigen Arbeit zu den Krawallen des G20-Gipfels 2017in Hamburg. Die Künstlerin verbindet hier meisterlich ganze Jagdszenen aus verschiedenen Perspektiven. Wer sich auf dieses Bild einlässt wird wie in einem Sog in die Gewaltexzesse der Junitage 2017 hineingezogen. Einen Ausweg bietet die Bilderzählung nicht.

 

Alles wirkt wie unter einem gelblich verblichenen Schleier, doch das macht das mit grob getupftem Konturstrich Dargestellte bei der Dechiffrierung umso greller.

 

Wer ist schuld? Wer hat recht? Die Frage stellt sich in allen Arbeiten von Gaby Kutz. Die Künstlerin bezieht meist eine klare Position. Die physische Gewalt der martialisch in ihren Schutzanzügen wirkenden Polizei ist drastisch. Die blinde Provokation eines Steinwerfers ist ebenso klar zu erkennen. Es geht in den Arbeiten der Meisterschülerin von Michael Buthe, Kunstakademie Düsseldorf, immer um diesen exemplarischen, auch ikonisch gewordenen eskalierenden Moment. Sie werfen Schlaglichter auf eine Tradition der Gewalt des politischen, auch gewaltsamen Widerstandes im Deutschland der vergangenen Jahrzehnte.

 

Unausweichlich ist da Frage, wie sich der Betrachter zu dem Gezeigten positioniert.