To be or not to be

ATELIER IM HOCHBUNKER

To be or not to be

Soloausstellung im Hochbunker K101, Köln-Ehrenfeld

Während der Dauer der Ausstellung hatte Kutz ein Atelier im Bunker aufgebaut und vor Ort an aktuellen Bildern gearbeitet. „Wichtig“, so die Künstlerin, „war mir in dieser bedrückenden Atmosphäre die Erfahrung des Schaffens zu machen. Was ist überhaupt möglich an Umsetzung, welche Inhalte sind mir zugänglich, wie wird der Schaffensprozess – und welche Reaktionen kommen vom Betrachter?“

Seit der Renaissance spricht man von der Zentralprojektion: die Bilder von Geraden, die in der Realität parallel zueinander verlaufen, verhalten sich in einer perspektivisch-zweidimensionalen Darstellung nicht parallel zueinander. Sie enden in der Ferne in einem gemeinsamen ‚Fluchtpunkt‘. Dieser liegt außerhalb des Bildes, im ‚Unendlichen‘.

Das Wort ‚Fluchtpunkt‘ wird hier doppeldeutig und übertragbar auf den gemalten Ort Idomeni-Gevgelija, der ein Brennpunkt der Flüchtlingsereignisse 2015/16 war. Viele Menschen mussten am Grenzübergang mit Blick in die Ferne, die Zukunft ihrer Flucht, warten.

Helga Schmengler, Kunsthistorikerin

"Warten", Öl auf Leinwand, 130x190 cm, 2018

Gaby Kutz verwendet wieder die Idee der Vervierfachung eines Bildes auf einer Leinwand. Es gibt ein chamois-farbenes Bild und drei mehrfarbige Ausführungen. Zwar sind auf dem Bild Details wenig gut zu erkennen, doch wird deutlich, dass es eine typische Situation auf der sogenannten Balkanroute zeigt. Die gesichtslosen Menschen belagern den Bahnsteig, ihre Darstellung steht stellvertretend für tausende geflüchtete Menschen, Männer, Frauen, Kinder.
In der weiten Ferne, etwa in Deutschland – auch hier liegt der ‚Fluchtpunkt‘ fast im Unendlichen – glauben die Geflüchteten einen sicheren Ort für ihre Familien und sich zu finden.

Rupert Neudeck, 60x50 cm, Ölbild
Serge Klarsfeld, 60x50 cm, Ölbild
Beate Klarsfeld, 60x50 cm, Ölbild

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„Überfahrt“

hier muss Text von Überfahrt hin Das kollektive Gedächtnis im gesellschaftlich-politischen Kontext und der eigene, private Erinnerungsraum: in den Bildern von Gaby Kutz geht es um Wiedererkennen, Wiedererleben und Reflexion. Die Gegensätze und Gleichzeitigkeit von privaten und öffentlichen Mythen, von Privatsphäre und Öffentlichkeit, vom Politiker und Bürger, sind ein zentraler Punkt in der bildnerischen Arbeit der Künstlerin. Die Gegensätze und Gleichzeitigkeit von privaten und öffentlichen Mythen, von Privatsphäre und Öffentlichkeit, vom Politiker und Bürger, sind ein zentraler Punkt in der bildnerischen Arbeit der Künstlerin.

"Überfahrt", Öl auf Leinwand, 160x200 cm, 2017

Das kollektive Gedächtnis im gesellschaftlich-politischen Kontext und der eigene, private Erinnerungsraum: in den Bildern von Gaby Kutz geht es um Wiedererkennen, Wiedererleben und Reflexion. 

Angela Merkel und Donald Trump, 2018, Öl auf Leinwand, 40×180 cm, 2018