ARS POLITICA IM STADTMUSEUM SIEGBURG

Das kollektive Gedächtnis im gesellschaftlich-politischen Kontext und der eigene, private Erinnerungsraum: in den Bildern von Gaby Kutz geht es um Wiedererkennen, Wiedererleben und Reflexion. Die Gegensätze und Gleichzeitigkeit von privaten und öffentlichen Mythen, von Privatsphäre und Öffentlichkeit, vom Politiker und Bürger, sind ein zentraler Punkt in der bildnerischen Arbeit der Künstlerin.

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Gaby Kutz hat die ausgestellten, politischen Werkgruppen in drei großen Themenzyklen elaboriert. Dabei legt sie ihren Fokus einmal auf Momente von politischer Tragweite: Bildserien von den 68ern bis zum Weltwirtschaftsgipfel 2017 sowie aktuellere Szenen von der Flüchtlingsbewegung, politischen Attentaten und ökologischen Prozessen.

 

Wiedergebenswert sind für die Künstlerin vor allem Motive der Demonstrationen, in denen Bürger einer polizeilichen Staatsmacht gegenübertreten, um ihre demokratischen Rechte zum Protest gegen Missstände oder – aus ihrer Sicht- politische Fehlentscheidungen zu nutzen. Dabei geht es nicht um eine Heroisierung der Demonstranten oder Verurteilung der Polizei, sondern um das freiheitliche Potential friedlichen Protestes von Zivilisten.

Ankunft in Kos
Eskalation in Rostock
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Die demokratische Haltung ist wichtig

In einer weiteren Werkgruppe wirft die Künstlerin einen subjektiven Blick auf einzelne Persönlichkeiten, Politiker und Freigeister, die in den politischen Ereignissen der letzten fünfzig Jahre eine besondere (demokratische) Rolle im und für das öffentliche Leben eingenommen haben. Sie erfasst ein Spektrum von Personen, die unserem kollektiven Gedächtnis immanent sind, welches allerdings rasch von immer neuen Ereignissen überschrieben wird.  

Dr. Gundula Caspary, Stadtmuseum Siegburg

Leisha Evans – Ikone des Protestes Black Lives Matter, 2016 – Triptychon

„Dabei geht es Kutz nicht um eine Heroisierung der Demonstranten oder Verurteilung der Polizei, sondern um das freiheitliche Potential friedlichen Protestes von Zivilisten. Allerdings stellen Bilder von sommerlich gekleideten Frauen, denen eine Übermacht schwer bewaffneter Polizisten (bei Protesten in Amerika) begegnet, oder von friedlichen Demonstranten an der Berliner Mauer kurz vor deren Fall bzw. im letzten Rest des Hambacher Forstes die Frage nach der Verhältnismäßigkeit von Polizeiaufgebot versus Bürgern, vor allem in einem deklarierten Rechtsstaat.“

Dr. Gundula Caspary, Stadtmuseum Siegburg

Weiterführende Informationen zur Ausstellung

Pressezitat, Podium, Malaktion